Suche
Close this search box.

Denkatorium

Denkatorium: Philosophieren Schule Rezensionen Blog Beratung

optimismus

5 Gedanken zum Thema Optimismus und Humor – Abenteuer Philosophie

Das Hauptthema der aktuellen Ausgabe der Abenteuer Philosophie ist sowohl leicht als auch schwer zu gleich.

Es geht dabei um unseren Humor und Optimismus.
Gerade nach der eher depressiven Zeit von Corona (in der wir uns ja eigentlich noch immer befinden), hat nicht nur der Ukrainekrieg unsere Aufmerksamkeit, sondern auch eine drohende Inflation steht vor unserer Tür.
Das lässt dem einen oder anderen eher Sorgenfalten im Gesicht entstehen, anstatt ein freudiges Lächeln.
Wenn die Energiepreise und Kosten für Wohn- und Lebensmittel steigen, dann vergeht einem schnell der Humor und der Optimismus sowieso.

Das macht die Thematik des Humors dahingehend schwerer, denn er löst zwar auch innere Blockaden, aber gleichzeitig werden bei vielen die Sorgen größer.

Inhaltsverzeichnis

Optimismus vs. Leid

Der Philosophie Blog denkatorium liest die Abenteuer Philosophie mit Themen über Humor und Optimismus

Darf man in dieser Zeit eigentlich noch Humor oder Optimismus haben, wo es doch so viel Sorgen und Leid gibt?

Ich sage: Ja.

Natürlich ist es Fakt, dass wirtschaftliche Probleme auf uns zukommen, die man jetzt schon Stück für Stück merkt, eben schleichend.

Jedoch gab es auch schon früher solche Probleme und auch diese wurden bewältigt.

Optimismus ist ein positiver Motor der uns antreiben kann. Er lässt positive Gefühle entstehen und wirkt kreativ auf unseren Geist, weil wir die Welt offener wahrnehmen.

Gerade in Deutschland merkt man, dass man eigentlich immer etwas zu meckern haben muss und Regeln und Gesetze, für alles (möglicherweise rein subjektiv).

Daraus ist dann eine Art Prinzipienreiter entstanden, der auf alles, was nicht in unsere Welt passt, argwönisch betrachtet wird.

Der Nachbar grillt mehr als ein Mal in der Woche? – Dann mag ich ihn nicht mehr, auch wenn wir vorher miteinander keine Probleme hatten… und ja, vielleicht schau ich gleich noch einmal nach, ob es nicht ein Gesetz gibt, dass ihm seine Lebenslust verbietet.

Jemand parkt ein paar Zentimeter im Halteverbot oder in einer Einfahrt, wo trotzdem niemand frequentiert wird? – Anzeige ist raus! Elender Rowdy! Möge dich die ganze Härte des Gesetzes treffen!

Da lacht jemand im Haus, wobei es mir, dem armen Tropf, gebeutelt vom Leben, doch so schlecht geht? Dem sollte es mal so schlecht gehen wie mir, dann hätte er nichts mehr zu lachen… – Mal sehen ob da nicht die Polizei was machen kann…

Das Gift des Negativen

Im der chinesischen Philosophie des Buddhismus sieht man in solchen negativen Gefühlen, wie Neid, Missgunst, Hass, Ärger usw. ein geistiges Gift.

Es vergiftet nicht nur uns, sondern wirkt sich als negative Energie auf uns herum aus; aber eben auch auf uns selbst.

Vielleicht hat der geneigte Leser / die geneigte Leserin vielleicht schon einmal jemanden gesehen, von dem sie sich dachten „Die Person sieht aber verbittert aus“.

Später konnte man dann möglicherweise sogar herausfinden, dass diese Person wirklich verbittert war (warum auch immer).

Das Innere und das Äußere hängen in der chinesischen Philosophie zusammen, sie sind eins.

Ebenso, wie der Nachbar und man selbst eins ist.

Durch Kategorisierung und abtrennende Logik, haben wir uns geistig von den anderen Wesen abgespalten.

Anstatt also sich positiv von Freude oder Lebenslust anstecken zu lassen und somit dieses optimistische in das eigene Leben zu übernehmen, trennen wir uns ab, sehen unsere eigenen, negativen Gefühle, bewegen uns in einer Abwärtsspirale dieser Negativität und wirken dabei auch noch negativ auf uns und andere.

Wir wirken auf unser eigenes Leben ein, was gleichzeitig auch bedeutet, dass wir unsere eigene Realität schaffen können.

Natürlich gibt es Faktoren, auf die wir nur schwer einwirken können, aber hierbei soll es vielmehr um die emotinale Realität gehen.

Das bedeutet, wenn ich schon im Grund emotional davon ausgehe, dass mir jemand etwas schlechtes will, dann ziehe ich dieses Schlechte auch an.

Gleichzeitig werden sich aber auch Menschen von mir fernhalten, die merken, welche negativen Emotionen ich die ganze Zeit mit mir herumschleppe und andere spüren lasse.

Somit schafft man auch eine stärkere Distanz zwischen den anderen und einem selbst.

„Eine Grundvoraussetzung, um Philosoph zu sein: Sinn für Humor.“

Jorge Angel Livraga Rizzi

Kindliche Philosophen

Wie wir ja alle wissen, lachen Kinder viel öfter, als wir Erwachsene. Aber woran liegt das?

Liegt es daran, dass wir unsere Unbeschwertheit verloren haben, die wir als Kind noch hatten?

Ohne Rechnungen, Arbeitspflicht und dem Alltag als solches?

Oder lag es daran, dass wir die Dinge unseres noch frühen Lebens einfach ganz anders aufgenommen haben?

Es ist sicherlich möglich eine gewisse innere Heiterkeit zu schaffen, auch wenn uns das Leben immer wieder mal Streiche spielt.

J. A. Livraga Rizzi bringt es dabei auf den Punkt, denn zum einen behauptet man, dass Kinder Philosophen sind und man sich als Philosoph dieses kindliche Gemüt bewahren sollte, weil man sonst das Philosophieren verlernt.

Zum anderen wird es schwierig als Philosoph ohne Humor, weil dann jegliche Kreativität, jegliches Wundern und die Freude am Entdecken verloren geht.

Das kindliche Gemüt, die Welt zu entdecken, sich an den Dingen zu freuen und selbst wenn man sich über etwas geärgert hat, einige Minuten später doch wieder glücklich zu sein, als hätte es vorangegangene Situation gar nicht gegeben.

Das hat einen starken Zen-Charakter. Natürlich erinnern sich auch Kinder an Dinge die passiert sind, aber sie legen in bestimmte Situationen nicht die Schwere des Wertes.

Erwachsene tragen oft ihren Groll lange mit sich umher, anstatt ihn loszulassen und wieder mit weiten Augen durch die Welt zu gehen.

„Du kannst sagen, dass ein Philosoph sein ganzes Leben so aufnahmefähig bleibt wie ein kleines Kind.“

Jostein Gaarder

Das bedeutet natürlich nicht, dass es keine Philosophen gibt, die nicht todunglücklich sind und das ihr Leben lang, aber auch nicht alle Kinder sind immer dauerhaft glücklich, sondern auch sie leiden in der Welt.

Dennoch kommt, zumindest statistisch gesehen, das Lachen bei Kindern häufiger vor.

Nun was bedeutet das aber für uns und den Widrigkeiten des Lebens, mit denen wir täglich konfrontiert sind?

Positive Sichtweisen

Wie oben schon erwähnt, kommt es auf die Art drauf an, wie wir Dinge betrachten.

Halten wir unseren Geist flexibel, beschäftigen uns, wie Gudrun Gutdeutsch in ihrem Beitrag „Krieg – und was jetzt?“ so schön ausführt, mit anderen, auch positiven Dingen, anstatt mit der ständigen Negativität, die uns vorgegeben wird, bauen wieder Nähe zu den Menschen um uns herum auf, dann haben wir die Möglichkeit uns eine veränderte Realität zu schaffen.

Die Verbindung zu anderen wird wieder verstärkt und eben jene fühlen sich ebenso bestärkt und unterstützt.

Nur weil es in der Welt schlechte Dinge gibt, heißt das nicht, dass man nicht lachen und keinen Humor haben darf, sondern aus Solidarität eine Trauermiene ziehen muss, so lange bis alles vorbei ist (hier sei auf die nordkoreanischen Trauerjahre verwiesen).

Bei den ganzen Kriegen und Unrecht in der Welt, hätten wir dann schon Mundwinkel bis zu den Knien und Komiker dürften gar nicht mehr auftreten.

Natürlich ist es nicht falsch, sich zu informieren, über die Dinge, die in der Welt passieren, wir dürfen uns jedoch nicht davon vereinnahmen lassen, denn dadurch wird unser Fokus meistens nur auf negative Themen gelenkt und weniger auf die Positiven; also jene, die uns veranlassen kreativ und glücklich zu sein.

Geht es einem etwa besser, wenn einem etwas negatives zugestoßen ist und man sich thematisch damit auch noch ständig auseinandersetzt?

Eher unwahrscheinlich. Vielmehr kann es aber sein, dass sich der Fokus auf das Negative und die negativen Emotionen verstärken und somit das eigene Leiden noch vergrößert.

Daher können und sollten wir auch weiterhin unseren Humor und Optimismus ausleben, weil dadurch ein positives Gegengewicht in unserer Gesellschaft geschaffen wird, welches dazu beitragen kann, dass es uns auch in vermeintlich schwierigeren Zeiten besser geht.

Die Umgebung spielt eine Rolle

Mit Optimismus philosophieren im Philosophie Blog Denkatorium

Hierbei sollte man jedoch daran denken, dass man zwischen den Situationen unterscheiden muss: Jemand in einem Kriegsgebiet wird sich weniger mit seinem Humor beschäftigen, als jemand in einem Wohlstandsland, wo einfach nur die Preise steigen.

Jemand der um seine Existenz, also sein Leben kämpft, wird weniger die Möglichkeit haben sein Optimismus zu bewahren, geschweige denn sich überhaupt (philosophisch) damit zu beschäftigen, als dem Kunden an der Wursttheke, dem die Verkäuferin oder der Verkäufer ein optimistisches Lächeln schenkte.

„Mein Motto: Man darf sich selbst nicht zu ernst nehmen – schon gar nicht als Akademiker.“

Prof. Dr. Stephan Geisler

Doch man sollte sich dabei auch immer im Klaren sein, dass wenn man sich ständig mit diesen negativen Themen umgibt, wie es bspw. gerne in den sozialen Medien gelebt wird, es sich dabei um Dauerstress handelt; um ständigen Frust und Ärger, der gerade in solchen anonymen Diskussionen, keinerlei Mehrwert hat für die eigene Weiterentwicklung oder gar etwas an der Situation ändert.

Dementsprechend sollte man sich immer mal wieder selbst fragen „Was würde es mir jetzt bringen, wenn ich beim Thema xy kommentiere?“, „Welche positiven Aspekte werde ich potentiell aus dieser Diskussion ziehen können?“, „Wenn ich etwas kommentiere, wie wird das was ich geschrieben habe, wohl aufgenommen (Wortwahl)?“.

Man kann also erkennen, dass Humor und Optimismus einerseits uns auf positive Art helfen kann Dinge zu überstehen oder zu verarbeiten, andererseits aber auch Situationsabhängig ist.

Doch möchte man sein Leben und das der anderen positiv gestalten, dass es also so vielen Menschen wie möglich gut geht, dann sollte man seinen Optmismus und auch seinen Humor bewahren.

„Gibt es eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?“

Charles Dickens

Was denkt ihr? Ist Humor und Optimismus angebracht oder sollten wir uns doch eher einem pessimistischeren Weltbild hingeben?

Habt ihr vielleicht sogar die aktuelle Ausgabe gelesen und habt einen anderen Gedankenansatz?

Schreibt eure Ansicht in die Kommentare.

1 Quelle: Abenteuer Philosophie, Zitat Livraga Rizzi
2 Jostein Gaarder, Sofies Welt
3 Quelle: https://www.marathonfitness.de/stephan-geisler/

Lust auf Philosophie?

Dann trage Dich in meinen kostenlosen Newsletter ein und erhalte einmal im Monat meine neuen Blogartikel sowie exklusive Einblicke in meine laufenden Projekte und Gedanken, aber auch Tipps im Bereich der Medienphilosophie, philosophischen Literatur und der Philosophie im Alltag.

 

Mit seinen 10 Jahren ist das Denkatorium einer der Philosophie Blogs im deutschsprachigen Raum, die am längsten dauerhaft aktiv sind und auch immer wieder aktuelle Themen aufgreifen.

Teile diesen Beitrag mit Freunden

Eine Antwort

  1. Pingback: Abenteuer Philosophie - Denkatorium

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert